Freitag, 4. Januar 2008

Formen des Product Placements

Themenplacement
Eine Sonderform im Zusammenhang mit Dienstleistungen ist das sogenannten Themen Placement. Dieser immer häufiger in Erscheinung tretenden Form bedienen sich vermehrt Unternehmen, Organisationen und Verbände, die bestimmte Themen kommunizieren möchten. Ein eigens entwickelter Erzählstrang wird in die Handlung eingebaut und positiv dargestellt.

On-Set Placement oder Ausstattungsplacement
Beim On-Set Placement ist das Produkt für den Handlungsablauf unwichtig. Es tritt nur am Rande und für einen kurzen Zeitraum auf. Zum Beispiel wird ein Produkt nur kurz in die Kamera gehalten, oder es fährt ein bestimmtes Auto vorbei, weshalb das Produkt vom Zuschauer nicht bewusst wahrgenommen wird. Daher nennt man das On-Set Placement auch "Stilles Placement".

Verbal Placement
Das Produkt oder die Marke wird in den Filmdialog eingebaut oder sogar darin hervorgehoben. Als das bekannteste Beispiel für Verbal Product Placement im Film gilt das Whiskas-Placement in dem James Bond Film „Im Angesicht des Todes“. Ein anderes Beispiel ist „Mission Impossible“, wo es in einem Dialog wörtlich heißt: „[...] meine schöne Bulgari-Kette [...]“. Das Verbal Placement wirkt oft plump, da diese Form der Schleichwerbung den Zuschauer sehr direkt anspricht.

Corporate Placement
Bei dieser Form des Placements steht nicht das Produkt im Vordergrund, sondern die Firma beziehungsweise das Unternehmen an sich. Beim Corporate Placement wird beispielsweise das Unternehmen direkt genannt oder es wird ein Logo gezeigt. Manchmal bekommt es auch in dem Film die Möglichkeit, seine Unternehmenskultur vorzustellen. Besonders geeignet ist diese Form des Placements für Unternehmen, die in der Bevölkerung ein eher zweifelhaftes Image haben, wie etwa Chemiekonzerne. Unternehmen haben aber auch die Möglichkeit, ihre Vorzüge wie Kundennähe und Service zu zeigen. Als Beispiel kann man hier die Einbindung McDonald's in „Das Fünfte Element“ nennen.

Idea- oder Image Placement
Das Idea Placement bindet bestimmte Themen oder Ideologien wie Umweltschutz oder auch Krankheiten in eine Handlung ein. Als Beispiel ist hier die „Lindenstraße“ zu nennen, die sich immer mit aktuellen Themen befasst. Als dort eine Figur an Aids erkrankte, stieg das Interesse an dem Thema stark an. Nach dem Film „Top Gun“ wurde die US Navy mit Bewerbungen zur Ausbildung zum Piloten überschüttet, da die Ausbildung in dem Film sehr kameradschaftlich und aufregend dargestellt wurde. Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft brachte 2002 in der Serie Marienhof politische Meinungen der Initiative in Szenen und Dialogen unter, um jugendliche Zuschauer zu beeinflussen. In Südafrika enthält die Kinderserie Sesamstraße (dort Takalani Sesame) seit 2002 den HIV-positiven Charakter Kami, mit dem gegen die dort herrschende Diskriminierung von AIDS-Erkrankten angekämpft werden soll.

Music Placement
Das Music Placement nimmt eine Sonderrolle ein. Das Placement im Film, auch im Dokumentarfilm, wird kaum als Product Placement empfunden, da Musik heute fester Bestandteil der Filmdramaturgie ist. Musikverlage versuchen auf diesem Weg gerne eine Zweit- oder Drittverwertung alter Titel zu initiieren. Im Gegenzug dient die Musik oft als Konsumanreiz für den Film. Die Entstehung medienübergreifender Entertainmentkonzerne hat diese Entwicklung gerade in den letzten Jahren verstärkt.

Virtuelle Werbung
Virtuelle Werbung nennt man Werbung, die mittels digitaler Technik nur für den Zuschauer auf dem Bildschirm sichtbar ist. In der Regel werden Logos von Firmen eingefügt. Bei Fußballübertragungen kann mit dieser Technik die im Stadion vorhandene Bandenwerbung (virtuelle billboards) durch eine andere Werbung ersetzt oder ein Logo auf dem Rasen eingeblendet werden. b-commerce (für broadband commerce) könnte dem Product Placement im digitalen Fernsehzeitalter eine ganz neue Bedeutung zukommen. Man versteht darunter, daß man die in Filmen und Fernsehserien sichtbaren Produkte bzw. Requisiten anklicken kann und darunter Content findet. D.h. man kann nachsehen, wie das Produkt genau heißt und wo man es kaufen kann. Dies würde eine gewisse Marktlücke schließen, weil bislang an Requisiten interessierte Zuschauer und Zuschauerinnen die Telefonistinnen von Fernsehsendern oder großen Filmstudios genervt haben.

Virtuelles Placement
Beim virtuellen Placement handelt es sich um eine nachträgliche Manipulation des Bildmaterials Produkte werden nach Dreh digital eingefügt. Zum Beispiel erfrischt sich ein Schauspieler, den eine gesundheitsorientierte Zielgruppe sieht, mit Mineralwasser, während derselbe Akteur in der selben Szene für eine andere Zielgruppe Coca-Cola trinkt. Im interaktiven Fernsehen kann man diese Werbung gezielt auf die einzelnen Zuschauergruppen zuschneiden.

Generic Placement
Bei einem Generic Placement handelt es sich um ein Product Placement ohne Markeneinblendung. Werbung für Produkt- und Dienstleistungsgattungen für das kein spezielles Produkt beworben wird. Z.B. Wackel-Pudding in Liebling Kreuzberg da Dr. Oetker Markführer ist, kam es größtenteils dem Konzern zu Gute (Umsatzzuwachs: 20 %).

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